…der „Ruhepol“ – künstlerische Arbeit

... Kunst ist das, was man fühlt beim Betrachten ...

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Im Zuge einer Kunstausstellung am Weihnachtsmarkt der traditionellen Tiroler Glasbläser Stadt Rattenberg wurde ich eingeladen, – zusammen mit einigen anderen lokalen Kunsthandwerkern einen Kunstweg mitzugestalten.
Dies war einer meiner Beiträge.

Für diese Arbeit habe ich das Holz der Weide, genauer der Trauerweide verwendet. Ein schon seit jeher sagenumwobener und mystischer Baum, der auch in der heutigen Zeit bei dem Einen oder Anderen ein Gefühl der Ehrfurcht hervorruft. Der mächtige Stamm, die starken Äste und die so friedlich hängend, im Wind schwankenden Zweige. Trotz seiner oft schieren Größe ist das Holz verhältnismäßig weich und eignet sich nicht für Möbel usw.

In der nordischen Mythologie war die Weide der Göttin Iduna geweiht. Sie galt als Göttin der unvergänglichen Jugend. Die alten Griechen brachten die Weide mit der Erdgöttin Demeter in Verbindung. Ihr Zuständigkeitsgebiet umfasste die Ernte und demzufolge auch das Getreide. Demeter hatte mit dem Göttervater Zeus, der auch ihr Bruder war, eine gemeinsame Tochter namens Persephone. Aufgrund einer Entführung durch Hades und einer mit Zeus getroffenen Vereinbarung musste Persephone alljährlich vier Monate in der Unterwelt verbringen. Diese Zeit verbrachte Demeter mit großer Trauer, die sich auch auf die Natur übertrug. Demeter zog sich während dieser Phase zurück und somit herrschte auf der Erde der Winter. Weil die Weide mit dem Mond assoziiert wird, war sie in etlichen Kulturen einer Mondgöttin gewidmet. Weidenbäume waren nach Ansicht unserer Vorfahren überaus mitfühlend. Wer sich mit Sorgen oder Krankheiten abplagte, begab sich unter einen Weidenbaum, der den Kummer nicht nur spürte sondern auch auf sich nahm.